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24.01.2016

Zum 100. Geburtstag von Hans Martin

Am 26. Januar 2016 begehen wir den 100. Geburtstag des fränkischen Komponisten, Kirchenmusikers und Pädagogen Hans Martin.

1916 in Erlenbach bei Marktheidenfeld geboren und in einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen, erhielt Hans Martin seine erste musikalische Ausbildung an Klavier und Orgel im Kilianeum Miltenberg u.a. bei Gretchen Höller, Josef Amann und Heinrich Stahl.

Von 1936 bis 1938 nahm er an der Hochschule für Lehrerbildung, Würzburg, Unterricht bei Prof. Hans Gebhard in den Fächern Orgel, Klavier und Kompositionslehre sowie am Bayerischen Staatskonservatorium bei Prof. Eugen Gugel im Fach Oboe.

Schon während seiner Gymnasialzeit war er als Organist im Kilianeum in Miltenberg und später in Würzburg sowie an der dortigen Michaelskirche tätig. Von 1935 bis zum Kriegsbeginn 1939 spielte er unter Chorregent Heinrich Stahl als Nachfolger von Josef Amann die Orgel in der Würzburger Hofkirche, wo er seine spätere Frau Lilo (geb. Zeitzschel) kennenlernte, die dort als 17-jährige im Hofkirchenchor im Sopran sang. 

Hans Martin studierte ab 1935 zunächst Philosophie an der Universität Würzburg. Dann, nach der Unterbrechung durch die Ableistung des Arbeitsdienstes, an der Würzburger Hochschule für Lehrerbildung, die er 1938 mit der 1. Lehramtsprüfung abschloss. Nach nur wenigen Monaten als Junglehrer kam die Einberufung zum Wehrdienst, der 1939 direkt in den Kriegsdienst überging.

In Russland wurde er 1944 (in der Schlacht von Brody / Lemberg) verwundet, geriet in Kriegsgefangenschaft und wurde in das weit entfernte Kriegslazarett Atkarsk (Oblast Saratow) eingeliefert. Dort gründete und leitete er den Gefangenenchor des Lazaretts und führte u.a. an Weihnachten 1944 die von ihm in Gefangenschaft komponierte „Atkarsker Weihnachtskantate“ auf, ein Werk, welches später in Würzburg mehrfach zu hören war, u.a. am 2. Weihnachtsfeiertag 1992 im Kiliansdom zu Würzburg, und das zuvor von der Dommusik Würzburg unter Leitung von Domkapellmeister Siegfried Kösler auf CD eingespielt worden war.

Im Jahr 1947 konnte Hans Martin in seiner unterfränkischen Heimat den Lehrerberuf wieder aufnehmen - zunächst in Helmstadt (in dieser Zeit legte er auch 2. Lehramtsprüfung ab), dann ab 1952 in Ebern und schließlich von 1956 bis zu seiner Pensionierung im Sommer 1978 in Würzburg - zunächst an der Pleicher Schule und ab 1969 an der Hauger Schule.

Das musikalische Schaffen des Komponisten Hans Martin umfasst mehr als 380 Werke, darunter eine große Anzahl für den Gottesdienst komponierte, Liturgie-bezogene Musik (Messen, Proprien, Motetten, Kantaten, Orgelmusik) sowie mehr als 150 Lieder, Chorwerke, Instrumentalmusik, Singspiele und eine Märchenoper.

Nach dem Krieg war Hans Martin als Organist und Chorleiter noch 55 Jahre im kirchenmusikalischen Dienst tätig, zunächst an St. Martin in Helmstadt (1947 - 1951), dann an der Stadtpfarrkirche St. Laurentius in Ebern (1951 -1956) und von 1956 - 2002 an St. Gertraud in Würzburg. In der Diözese Würzburg engagierte er sich nach Einführung der Muttersprache und Einbeziehung der Gemeinde in den Gottesdienst durch das II. Vatikanische Konzil (1962 – 1965) beratend und von 1971 – 1978 in der Ausbildung des Organistennachwuchses.

Für sein kirchenmusikalisches Schaffen wurden ihm u.a. die St. Bruno-Medaille der Diözese, das Bundesverdienstkreuz am Bande und der päpstliche Silvester-Orden verliehen.

Er starb im 27. November 2007 nach einem erfüllten Leben im Alter von 91 Jahren.

Weiterführende Links

>>> Deutsche Wikipedia Hans_Martin_(Komponist)

>>> Biografie Hans Martin

>>> Hans Martin Werke-Verzeichnis (PDF)

20.02.2008

Besuch der alten Wirkungsstätte (1951 - 1956) in Ebern

Am 20. Februar 2008 fuhren Lilo & Hugo Martin nach Ebern. Und haben dort die Spuren und Wirkungsstätten der Jahre 1951 - 1956 besucht. Zunächst das Grab von Lilo's Mutter Anna Zeitzschel, mit den Gedenksteinen für den Vater Gustav Zeitzschel und den Bruder Hans und mit Blumen geschmückt und eine Kerze zum Gedenken angezündet.

Während des Mittagessens im Gasthof Post in Ebern, Inhaber Heinz Gall



ist Hans Hösl (der Apotheker, ein alter Freund und Unitarier) dazugestossen und hat uns anschließend zu sich und seine Frau Hildegard nach Hause zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Danach haben wir die Stadtpfarrkirche St. Laurentius in Ebern besucht



Der Marktplatz von Ebern
Foto Stefan Martin, Ebern (2008)




Der Altar der Stadtpfarrkirche Ebern
Foto: Stefan Martin, Ebern (2008)




Die neue
Vleugels Orgel (1996) in der Stadtpfarrkirche St. Laurentius
Foto: Stefan Martin, Ebern (2008)


Vor der Rückfahrt nach Würzburg haben wir dann noch unsere zweite Wohnung in Ebern in der Losberg-Siedlung (damals Hausnummer 46) gesucht und gefunden (heute Eva-Wärther-Straße 4).

Hinweis:
Viele der aktuellen Fotos aus Ebern stammen von Stefan Martin. Den Kontakt zu Stefan Martin haben wir über seine Website und die dort veröffentlichten Fotos gefunden. Danke für die Erlaubnis diese Fotos auf diesem Blog zu verwenden!

Veröffentlicht am 20-Februar-2008

01.01.2002

Jahr 2002

Aus dem Leben von Hans Martin

Abschied vom Dienst des Organisten und Chorleiters in St. Gertraud

Nach 46 Jahren beendet Hans Martin, im Alter von 86 Jahren, seinen kirchenmusikalischen Dienst für die Pfarrgemeinde St. Gertraud und seine aktive 66-jährige Tätigkeit als Kirchenmusiker (u.a. Michaelskirche, Hofkirche, Neubaukirche und St. Gertraud in Würzburg; sowie in Erlenbach, Helmstadt und Ebern) und Orgellehrer.


Blick auf die Pfarrkirche St. Gertraud, Würzburg
Quelle: Titelseite der Jubiläumsfestschrift von Pfarrer Alfred Rost im Jahre 1983


Eingang zur Pfarrkirche St. Gertraud, Würzburg
Foto: Carsten Winterfeldt, orgelwelt.eu


Kirchenschiff und Chorraum St. Gertraud, Würzburg
Foto: Carsten Winterfeldt, orgelwelt.eu



Die orgel von St. Gertraud, Würzburg
Foto: Carsten Winterfeldt, orgelwelt.eu



Der Kirchenchor vor der Pfarrkirche St. Gertraud



Der Kirchenchor im Chorraum der Pfarrkirche St. Gertraud

Ritter des Silvester-Ordens





Die Übersetzung:
Bereitwilligen Sinnes gewähren wir die uns vorgetragenen Bitten, denen wir entnommen haben, dass Du Dich um das Gut und das Gedeihen der Kirche und der katholischen Sache sehr verdient gemacht hast.
Um ein öffentliches Zeugnis unserer dankbaren Gesinnung zu geben, erwählen, erklären und bestellen wir Dich, Johannes Martin aus der Diözese Würzburg, zum Ritter des Ordens des Heiligen Papstes Sylvester und erteilen Dir die Vollmacht, von allen Privilegien Gebrauch zu machen, die mit dieser Würde verbunden sind.

Gegeben zu Rom, bei Sankt Peter,
am 26. August 2002 ......................... Der Staatssekretär

Hans Martin erhält für seine Verdienste im kirchenmusikalischen Dienst den päpstlichen Silvester-Orden (August 2002)

Zeitungsberichte und Kritiken (Auszug)

Im Juli 2002 beendet Hans Martin seinen kirchenmusikalische Dienst in der Pfarrei St. Gertraud, mit dem Abschlusssgottesdient zur Ewigen Anbetung. Die Lokalzeitung Mainpost / Volksblatt schreibt dazu auf mainpost.de (4. Juli 2002)

Quelle: http://www.mainpost.de/regional/vbwue/1076,1708503.html

Chor singt sein letztes Te Deum

Würzburg Mit der Gestaltung des Abschlussgottesdienstes zur Ewigen Anbetung um 19 Uhr endet am heutigen Freitag die Arbeit des Pleicher Kirchenchores. Nach 85 Jahren wird der Chor aufgelöst, teilte der 86 Jahre alte Leiter Hans Martin mit. Er muss aus gesundheitlichen und Altersgründen seine Aufgaben in der Pfarrei St. Gertraud aufgeben.

Seit 1956, also 46 Jahre lang, prägte Hans Martin als Organist, Dirigent, Komponist und Lehrer die Gottesdienste und die Kirchenmusik in der Pleicher Gemeinde. Einige Chormitglieder, die heute zum letzten Mal auftreten, sind bereits 80 Jahre alt und bis zu sechzig Jahre im Chor dabei.

Gemeinsam mit ihrem Chorleiter ist die Gruppe alt geworden, doch Kraft und Stimmen haben nachgelassen. Das "Te Deum" am heutigen Abend soll die lange Tradition des Kirchenchores von St. Gertraud würdig beenden.

Weitere Zeitungsberichte aus dem Jahr 2002







Bilder aus dem Familienalbum

01.05.1973

Jahr 1956

Aus dem Lebenslauf von Hans Martin

Am 13. März 1956 stirbt die Lilo's Mutter Anna Zeitzschel nach einer Operation im Kreiskrankenhaus und wird in Ebern beerdigt.



Maria Theresia, Hermann Josef, Elisabeth und Hugo am frischen Grab der Oma

Noch im März 1956, nach Freigabe der durch die amerikanische Besatzung besetzten Würzburger Wohnung, zog die Familie in einer Blitzaktion von Ebern nach Würzburg um, um ihren Anspruch auf diese Wohnung aus dem alten Mietvertrag zu erhalten.



Hans Martin musste seinen Dienst in Ebern noch bis zum Sommer in Ebern verrichten.



Urkunde zum Abschied von Hans Martin

Der offizielle Dienstbeginn im Schuldienst der Stadt Würzburg war der 1. August 1956. Sein Dienstort für die nächsten 13 Jahre war dann die Pleicher Schule.

Ab 1. Oktober 1956 übernahm Hans Martin dann im Auftrag des damaligen Pfarrers von St. Gertraud (Pleich) Alfons Kempf (* 1912 - † 1999), dem späteren Würzburger Weihbischof, die Stelle des Organist und Chorleiters des Pfarr-Cäcilienchores St. Gertraud, Würzburg (die er bis zum Sommer des Jahres 2002 ausübte).

Aus dem Werke-Verzeichnis 1956

Dein Gedenken
für Sopran und Klavier
von Hans Carossa
10. Mai 1956 in Ebern


Aus dem Leben der Familie Hans & Lilo Martin

01.04.1973

Jahr 1955

Aus dem Familienalbum



Die Wiener Sängerknaben in Ebern (Schuleingang)




Der Eingang zu heutigen Grundschule - vor der Renovierung

Aus dem Werke-Verzeichnis 1955

Deutsches Proprium Heiliger Josef
für 4-st. gemischten Chor a cappella
25. Januar 1955 in Ebern

Langsamer Regen
für Sopran und Klavier
von Gabriele Mistral
24. Dezember 1955 in Ebern

01.03.1973

Jahr 1954

Aus dem Familienalbum



Im September 1953: Raus aus der Stadtmitte
- in das neugebaute Eckhaus Nr. 46 in der Losbergsiedlung

(heute: Eva-Wärther-Str. 4)




Gratulation zum Muttertag 1954 - vor der neuen Wohnung in Ebern



Ebern. Blick vom Marktplatz zum Grauturm
Foto: Stefan Martin, Ebern (2008)




Die neue Vleugels Orgel in St. Laurentius, Ebern
Foto:Stefan Martin, Ebern (2008)


Programm eines Kirchenkonzerts im Mai 1954

Aufführende u.a. Hans, Lilo Martin





Aus dem Werke-Verzeichnis 1954


Zärtlich webende Frühlingsluft
für Sopran und Klavier
von Hans Martin
28. Februar 1954 in Ebern

Was machen wir jetzt?
Kanon zu Dreien
von Hans Martin
13. März 1954 in Ebern

Fürchtet euch nicht
für Sopran und Orgel
Text aus dem Lukas Evangelium 2,1
1. April 1954 in Ebern

01.02.1973

Jahr 1953

Aus dem Leben der Familie Hans + Lilo Martin



Die erste Wohnung in Ebern mit großem Balkon, festlich geschmückt



Die Rasselbande auf dem Balkon, brav wie immer ;-)




Die Stadtparrkirche St. Laurentius, Ebern (aus der 500 Jahre Festschrift)



Ebern. Die Stadtparrkirche St. Laurentius
Foto Stefan Martin, Ebern (2008)




Ebern um 1953

Aus dem Werke-Verzeichnis 1953

Geistliche Arie
für Sopran, obligate Violine und Orgel
Psalm 142
14. Februar 1953 in Ebern

An die Musik
für Sopran und Klavier
von Otto Brües
12. April 1953 in Ebern

Ich freue mich in dir
für Sopran, Violine und Orgel
Bach-Choral
18. November 1953 in Ebern

01.01.1973

Jahr 1952

Wieder vereint mit seiner Frau Lilo und der Familie fanden in 1952 auch wieder die ersten Kirchenkonzerte statt .... Im September 1952 wurde Hans Martin (nebenamtlich) als Geschäftsführer der Volkshochschule Ebern bestellt.

Foto der Wirkungsstätten in Ebern



Die Weise Orgel in St. Laurentius, Ebern (um 1952, aus der 500 Jahre Festschrift)



Innenansicht St. Laurentius (um 1950, aus der 500 Jahre Festschrift)

Aus dem Familienalbum



Hans Martin (ca. 1952 ???)

Aus dem Werke-Verzeichnis 1952

Präludium und Fuge in C für Orgel
2. Januar 1952 in Ebern

Legende Nr. 1 für Orgel
21. Februar 1952 in Ebern

Zum Muttertag
9. Mai 1952 in Ebern

Confessio et pulchritudo
in drei Sätzen für Orgel
Suite nach einem Choralmotiv
24. August 1952 in Ebern

Groß sind des Herren Werke
Biblischer Text
12. September 1952 in Ebern

Legende Nr. 2
für Orgel
1952 in Ebern

Still leuchtete der Sterne Pracht
für Orgel
1952 in Ebern

01.12.1972

Jahr 1951

Aus dem Lebenslauf von Hans Martin


Start in Ebern




Das Stadtwappen von Ebern

Am 1. September 1951 trat Hans Martin seinen offiziellen Dienst als Lehrer an der Volksschule in Ebern an. Parallel dazu hatte ihn der Eberner Stadtpfarrer Wilhelm Haller zum Organisten an der Stadtpfarrkirche St. Laurentius in Ebern berufen.


Stadtpfarrkirche St. Laurentius Ebern (2006) Foto: Wikipedia


Der neugotische Hochaltar der Pfarrkirche St. Laurentius in Ebern (2005)
Foto: Wikipedia


Stadtpfarrkirche St. Laurentius Ebern Empore, mit der neuen Orgel von Vleugels (2005)
Foto: Wikipedia


Stadt-Apotheke im Hintergrund die Kirche St. Laurentius
Foto: Stefan Martin

Nebenamtlich übernahm Hans Martin dann auch das Amt des Geschäftsführer der Volkshochschule Ebern.


Aus dem Werke-Verzeichnis 1951

Ecce sacerdos
für 4-st. gemischten Chor und Orgel
5. April 1951 in Helmstadt

Die Einsetzungsworte
für 2 Solostimmen und Orgel
22. April 1951 in Helmstadt

Eja, in der Erde Schoß
für 4-st. gemischten Chor und Orgel
Altes Marienlied aus dem Kloster Melk
12. Mai 1951 in Helmstadt

Dämon und Not, groß ist der Gott
für Sopran und Klavier
von Wolfgang Salm
25. Juli 1951 in Helmstadt

Ecce sacerdos
für 4-stimmig gemischten Chor und Orgel
1951 in Helmstadt

Komm, Schöpfer, Geist
für 4-stimmig gemischten Chor a cappella
1951 in Helmstadt


Aus dem Familienalbum



Hans Martin mit Elisabeth und Herrmann Josef in Helmstadt