Aus dem Lebenslauf von Hans Martin
Am 6. Februar erteilte die Miltärregierung die Genehmigungen zur Wiedereinstellung in den Schuldienst. Zum 1. Februar 1947 wurde Hans Martin rückwirkend wieder zum Lehramt zugelassen und als Lehrer an die Volksschule Helmstadt bei Würzburg (und Neubrunn) berufen.
Der Umzug der Familie Hans Martin von Erlenbach nach Helmstadt bei Würzburg, in
die erste, eigene Wohnung - die Lehrerwohnung Hausnummer 131 - erfolgte
am 1. März 1947 (bis Dezember 1951).
Nebenberuflich war Hans M. in Helmstadt als Organist und Leiter des von ihm in Absprache mit dem Ortsgeistlichen, dem Geistlichen Rat Leo Drenkard 1947 gegründeten Kirchenchors von St. Martin sowie als Dirigent des Männergesangvereines Melomania - die Sangeswütigen - tätig.
Aus den Aufzeichnungen von Hans Martin
Gründung des Kirchenchors 11. Juli 1947 Helmstadt
Erstes Auftreten am 27. Juli 1947 zum Silbernen Priesterjubiläum des Geistlichen Rats Leo Drenkard
Besetzung: 20 Oberstimmen, 7 Unterstimmen
25.12.1947
Erstaufführung Martini-Messe von Hans Martin
Männergesangverein Melomania
Aufführung der zu einem Singspiel umgearbeiteten Oper Zar und Zimmermann von Lortzing
in 1950: 19., 20. und 25. März sowie 26. und 27. Dezember.
Kritiken
Marktheidenfelder Mitteilungsblatt 22.03. 1950
Helmstadt - Zu einem großen Erfolg gestalteten sich die beiden Aufführungen des Gesangsvereins "Melomania", "Die beiden Peters" nach der Oper Zar und Zimmermann, die jeweils vor ausverkauften Hause stattfanden. Dem Dirigenten des Vereins, Lehrer Hans Martin, gebührt dabei ein besonderes Lob. Es ist nur bedauerlich, daß eine solch einmalige Leistung nicht einem größeren Besucherkreis der näheren Umgebung zugänglich gemacht werden kann.
Würzburger Mainpost 25.03. 1950
Eine hervorragende Leistung
Helmstadt. Mit der Aufführung der zu einem Singspiel umgewandelten Lortzing'schen Oper "Zar und Zimmermann" wagte sich der Dirigent des Gesangvereins Melomania" mit seinen Sängern und Sängerinnen auf ein Gebiet, daszu beschreiten bis jetzt nur Berufenen vorbehalten blieb. Nach rund 100 Probestunden fand die Erstaufführungim überfüllten St-Josef-Hause statt. Die Aufführung war den Verhältnissen entsprechend, eine hervorragende Leistung, sie wurde auch vom Publikum begeistert aufgenommen. Besonderes Lob gebührt den vier Hauptdarstellern. Das kleine Orchester, die Chöre, die sehr nette Tanzgruppe und alle übrigen Mitwirkenden fügten sich sehr harmonisch in das Ganze. Alles in allem : eine Leistung, auf die nicht nur der Verein, sondern die ganze Gemeinde stolz sein kann. Auch die Vorstellung am nächsten Tage war fast ausverkauft. Heute um 20 Uhr findet die letzte Aufführung statt. Es wäre den Melomanen und ihrem wagemutigen Dirigenten, Lehrer Hans Martin, wieder ein volles Haus zu wünschen.
1951 Bischof Julius Döpfner in Helmstadt
Festlich geschmücktes Helmstadt anlässlich der Visitation des Würzburger Bischofs Julius Döpfner in Helmstadt am 24.4.1951. Gegen den Rat des Ortsgeistlichen stattete Bischof Julius Döpfner mir in unserer Wohnung einen kurzen Besuch ab.
Aus dem Werke-Verzeichnis 1947
Scherzo in C-Dur
12. Februar 1947 in Erlenbach
Lied des Harfenmädchens
für Sopran und Klavier
von Theodor Storm
10. März 1947 in Helmstadt
In der Kirschblüt
für Sopran und Klavier
von Johann Georg Fischer
17. Mai 1947 in Helmstadt
Sonatensatz
für Violine und Klavier
15. Juni 1947 in Helmstadt
Missa in hon. Sti. Martini
für 4-st. gemischten Chor und Orgel
23. August 1947 in Helmstadt